Philipp von Bodman ist Geschäftsführender Gesellschafter der ACHAT Hotels. Im Interview spricht er über Wachstum in der Pandemie, prominente Personalien, Markenbekanntheit und neue Herausforderungen für die Hotellerie.
Herr von Bodman, Sie kündigen neue Projekte, prominente Personalien und ein Design-Rollout an: wie bekommen Sie das trotz Pandemie hin?
Ich bin 2018 als Geschäftsführender Gesellschafter bei ACHAT Hotels angetreten und hatte vom Start weg eine Vision, auf Basis derer wir einen Strategie- und Handlungsplan abgeleitet haben. Unsere Entwicklung haben wir trotz der Pandemie wie geplant durchgeführt, ergänzt um an die Situation angepasste Maßnahmen. Ich sehe die Krise als Chance, Bestehendes zu verändern, neue Geschäftsmodelle (HotelOffice) und Zielgruppen zu erschließen (stärkerer Fokus auf Leisure). Prominente personelle Neuzugänge in der Zentrale und den Hotels konnten wir gut in unser Team einfügen. Wir leben hier einen Spirit, sind im Herzen Gastgeber, verstehen uns als Macher und entwickeln die Marke stetig weiter. Das Design-Rollout ist ein weiterer wichtiger Schritt: Die neue Marke ACHAT ist moderner und attraktiver. Das soll sich auch in unserem Interior-Design widerspiegeln. Die Reiselust der Bundesbürger wird nach der Krise immens sein. Wir können es kaum abwarten, endlich wieder zu reisen und dabei wird Deutschland als Reiseland mehr in den Fokus rücken. Dies sehen wir für uns angesichts unseres diversifizierten Portfolios mit derzeit 34 Hotels als große Chance.
Wie sehen Ihre Wachstumspläne für die Marken ACHAT und LOGINN Hotels by ACHAT aus?
Wir sind im Moment in End-Verhandlungen für mehrere neue Hotels. Zusätzlich werden die in Bau befindlichen Hotels (zum Beispiel Berlin-Airport) 2022 eröffnen. Dennoch geht es mir nicht um Quantität, sondern um Qualität. Das betrifft sowohl ACHAT, als auch LOGINN Hotels by ACHAT. Für ACHAT setze ich weiterhin auf Bestandsobjekte, die gut gelegen sind und die unser Portfolio weiter erweitern können. Für LOGINN Hotels by ACHAT fokussieren wir uns in der Tendenz auf Neubauten, wobei das auch kein Muss ist. Hier ist das "Feeling" im Hotel wichtig. Eine weitläufige Lobby, Möglichkeiten für ein gutes Gym, coole Atmosphäre. Und natürlich gilt auch hier: Top-Lage. Wenn sich Chancen ergeben, greife ich zu – das gilt für beide Marken. Daher prüfen wir weitere Standorte, um das Portfolio zu vergrößern.
Wie wollen Sie die Bekanntheit der Marken steigern?
Wir haben bereits viel geplant und Konzepte in der Schublade, setzen auf einen Marketing-Mix mit Fokus auf Online- und Social-Media-Marketing. Wir möchten eine Beziehung zu unserer Community aufbauen, dafür eignen sich die digitalen Kanäle. Auch unser Sales-Team haben wir in den letzten Jahren stark aufgebaut und professionalisiert. Der direkte Kontakt zu den Kunden und Partnern ist ein wichtiger Teil meines Plans zur Steigerung der Markenbekanntheit.
Welchen Einfluss hat die Pandemie auf Ihre Expansion?
Natürlich hat die Pandemie einen negativen Einfluss auf die Performance des Bestands-Portfolios. Dennoch setzen wir weiter auf unsere guten Beziehungen zu und den engen Austausch mit Entwicklern und Investoren, um an strategischen Ort weiter zu wachsen. Wir blicken optimistisch in die Zukunft, denn es wird auch eine Zeit nach Corona geben. Und wir setzen alles daran, für diese Zeit gewappnet zu sein und die richtigen Angebote am Markt zu positionieren.
Inwieweit muss sich die Hotellerie aufgrund der Corona-Krise neu erfinden?
Die Hotellerie muss sich nicht neu erfinden. Dinge, auf die es jetzt ankommt, waren schon immer wichtig. Die Pandemie beschleunigt diese Entwicklungen nur: Digitalisierung, Fokussierung auf die Bedürfnisse Gastes, jeden Gast wertschätzen, ihm Aufmerksamkeit schenken, seine Sorgen wahrnehmen und Lösungen dafür suchen. Flexibel sein, immer ein Ohr am Markt haben und kreative Konzepte entwickeln – das ist Teil unserer DNA. Der Hotelaufenthalt ist mehr als Übernachtung und Frühstück. Es geht um Momente, die in Erinnerung bleiben.
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PHILIPP VON BODMAN …
… verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der internationalen Hotellerie. Zuletzt war er in Berlin CEO der Primecity Investment sowie Head of Hotels der Aroundtown SA.
ACHAT HOTELS …
… führt derzeit 34 Häuser in Deutschland, Österreich und Ungarn. Seit 2016 gehört die Gruppe zum Mittelstandsinvestor HANNOVER Finanz. ACHAT Hotels fokussiert sich auf Pachtmöglichkeiten durch die Übernahme von Bestands-Hotels für die Marke ACHAT Hotels sowie auf Hotel-Neubauten unter der Premium-Budget-Marke LOGINN Hotels by ACHAT